Geschichte Rüttenscheids
Rüttenscheid hat mehr Geschichte als viele meinen. Gemeinhin denkt man an die Zeit der urbanen Entwicklung, die mit der Industrialisierung und der Entwicklung der Fa. Krupp sowie der Stadt Essens Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte.
Dabei fand zu Zeiten der Essener Fürstäbtissinnen, schon lange vor dem Kohlebergbau im Revier, in Rüttenscheid Blei- und Silberbergbau statt. Viele erinnern sich an die Gaststätte Silberkuhlshof, deren Name davon zeugt.
Die Frage wie man Rüttenscheid heute beurteilt und welche städtebaulichen Ziele man verfolgen sollte, führt unweigerlich zu unterschiedlichen Meinungen. Da ist ein Blick in die Geschichte hilfreich, denn es ist gesund, dass Rüttenscheid sich weitgehend organisch und stetig entwickelt hat. Im Zweifel ist die Fortsetzung von Traditionen und gewachsener Strukturen die beste Strategie.
Dabei stellt man fest, dass Rüttenscheid schon immer ein Mischgebiet von hochwertigem Wohnen, Handwerk, Einzelhandel, Gastronomie etc. war.
Nach Landwirtschaft, Bergbau und Handwerk wandelten die Bauern ihre Höfe in Ausflugslokale um, als die Bürger der industrialisierten Stadt Essen Rüttenscheid als Ausflugsgebiet entdeckten. Schon vor der Urbanisierung, Ende des 18. Jahrhunderts, ist Rüttenscheid also Ort von Freizeit und Gastronomie. Der Grugapark entstand aus dem Botanischen Garten und wurde in den 20er Jahren durch den Prater, "Westdeutschlands Vergnügungspark" ergänzt.
Die Messe prägt seit über 100 Jahren den Stadtteil ebenso wie die um 1905 als Ausgleich für die Eingemeindung zugestandenen Einrichtungen wie der Markt, das Landgericht und das Klinikum (früher städt. Krankenanstalten) etc.. So sind die urbanen Qualitäten schon seit Ende des 18. Jahrhunderts typisch für Rüttenscheid und durch historische Eckpunkte begründet.
Wir leiten daraus die Ziele ab, die wir für Rüttenscheid verfolgen. Wie jeder Stadtteil muss auch Rüttenscheid seine traditionellen Stärken erkennen und nutzen.
In unserem Buch "Rüttenscheid Gute Zeit" (Klartext Verlag) hat Marlies Holle zur Geschichte Rüttenscheids ausführlich geschrieben PDF.... Hier einige Auszüge daraus, um das Thema zu vertiefen. Wir hoffen in nächster Zeit ein eigenes Buch über diese Geschichte veröffentlichen zu können.
- Rüttenscheid – Werden und Wandel
- Die Rü
- Erste Kirchen, Schulen, Altenhof
Unser Fotopool enthält eine große Sammlung historischer Bilder.
In unsere Sammlung historischer Quellen stellen wir mit der Zeit immer weitere Dokumente.
Ein kleiner Auszug von kurz kommentierten historischen Bilder nach Themen sortiert findet sich noch auf unseren alten Seiten, die noch zu übertragen sind.
Daneben sei auf die umfangreiche, aber leider noch wenig kommentierte Sammlung historischer Bilder verwiesen, die auch ständig erweitert wird.
Wir würden uns sehr freuen, wenn uns weitere Quellen erschlossen würden. So mancher Schatz an Bildern ist in Gefahr verloren zu gehen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Hinweise dazu haben oder Bilder leihweise zur Verfügung stellen können.
Historische Eckdaten:
970: erste urkundliche Erwähnung
14. Jh.: Blei- und Silbererzabbau (Silberkuhlshof)
15. Jh.: Existenz des Siechenhofes (später Heymannshof)
1442: Die Siechenhauskapelle wird fertiggestellt
18. Jh: Eine der ersten Zechen im Ruhrgebiet, die Anthrazitkohlenzeche Langenbrahm, fördert
1806-1813: Rüttenscheid gehört zu Frankreich
bis 1850 hat Rüttenscheid eine durchweg ländliche Struktur
1885: Rüttenscheid bekommt ein Postamt
1890: Die Kruppsche Siedlung Altenhof I entsteht. Verlags- und Druckereibetriebe siedeln sich an.
1893: Die heutige Rüttenscheider Straße heißt Kettwiger Chaussee.
1897: Die Kettwiger Chaussee wird in Essenerstraße umbenannt.
1895: Bau des Druckzentrums von Wilhelm Girardets, das stetig erweitert
wird und schon 1912 satte 20 000 Quadratmeter umfasst.
1900: Rüttenscheid wird selbständige Bürgermeisterei
1904: Strom in Rüttenscheid
1905: Eingemeindung nach Essen
1905: Entstehung der Behördenbauten von Polizei und Justiz
1913: Einweihung des Gerichtsgebäudes an der Zweigertstraße
1913: Eröffnung der Messe Essen als Gewerbeschau
1927: Eröffnung des Botanischen Gartens auf dem Messegelände
1929: Eröffnung des Grugaparkes als Gartenbauaustellung der Messe
1958: Die Grugahalle wird als Veranstaltungs- und Sporthalle eröffnet.
1965: Bundesgartenschau BUGA verdoppelt die Fläche des Grugaparkes
Eröffnung des Grugabades
1975: Baubeginn der U-Bahn
Eröffnung des Rüttenscheider Schwimmzentrums
1988: Fertigstellung der U-Bahn, Eröffnung in zwei Abschnitten 1988, 1989
Rü neu und einheitlich gestaltetet und verkehrsberuhigt
Mit der Girardet-Druckerein schließt eine der größten Druckereien, die
in den Hochzeiten der 70er Jahre über 3000 Mitarbeitern
und damit auch viele Zulieferfirmen in der Umgebung
1991 Das Girardethaus eröffnet als Standort von 200 Dienstleistungsfirmen, Gastronomie
und zwei Theatern
Die Rüttenscheider Brücke ist neugebaut fertig.
1999 Der letzte Zug fährt zum Steag-Heizwerk, was das endgültige Ende des Bahnhofs bzw. der Gleise
markiert.
2001: Abriss von Grugastadion, Turnfesthalle und Festwiese
spätere Bebauung mit Wohn- und Bürogebäuden
ausführlich in der Rüttenscheider Zeittafel. S.a. 1000 Jahre Rüttenscheid
oder kurz in Historie in Jahreszahlen
Materialsammlung...
Liste der Rüttenscheider Straßen und ihrer Namensgeschichte
Liste der Baudenkmäler in Rüttenscheid