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Orangerie-Neubau

Heute wurde der Siegerentwurf für den Neubau der Orangerie im Grugapark vorgestellt. Das jetzige Gebäude ist wegen baulicher Mängel und seiner Struktur nicht mehr gut nutzbar.
Die insgesamt 11 Wettbewerbsentwürfe sind bis zum 15.8. im Grugaeingangsbereich der Orangerie zu sehen.
Ziel des Neubaus ist es, mit hohen ökologischen Standards ein repräsentatives Willkommenscenter für den Park, eine moderne Gastronomie und neue Nutzungen zu ermöglichen.

Der Siegerentwurf greift die Formensprache der denkmalgeschützten Farbenterrassen auf, die neben der Orangerie liegen und den Verbindungsweg zum Haupteingang darstellen.

Ein leicht anmutendes Holzdach mit drei Öffnungen wird durchbrochen von versetzten drei Kuben, die aus Stampflehm gebaut werden und wie überdimensionale Pflanztröge erscheinen und oben intensiv und farbenfroh bepflanzt werden. Diese Bauteile enthalten vom Park aus gesehen einen Kiosk, eine Gastronomie und Toiletten/Lagerflächen mit einem angrenzenden Shop und einem großen Eingangsfoyer mit Tickettresen zur Nordseite hin (Klinikum). Alles umgeben mit geschoßhohen Glaswänden (durchgezogene Linien im Grundriss). Zwischen Gastronomie und Kiosk gibt es einen gläsernen Multifunktionsraum, der auch für Gastronomie genutzt werden kann. Die Gastronomie ist auch ohne Parkeintritt nutzbar.

Der Raum unter dem rundum überkragenden Dach ist damit offen und durchlässig gestaltet, wie auch die verglasten Außengrenze der Gebäude größte Offenheit zum Park hin aufweisen. Auch die vielfältigen Pflanzmöglichkeiten lassen den Raum mit dem Park verschmelzen.
Er rückt mehr in Richtung Kranichwiese und die Gebäudeseite zur Straße ebenfalls, um einen großzügigeren und repräsentativeren Eingangsbereich zu schaffen.

Das rosafarbene Bestandsgebäude, das zum Musikpavillon (der in diesem Jahr renoviert wird) hin angrenzt und früher das Terrarium beherbergte, wird saniert, die Fassade angepasst und die Bereiche des Umweltbildungszentrums „Schule Natur“ im EG mit Kursräumen, Holzwerkstatt und Lehrküche ausgebaut. Es ist seit der Kulturhauptstadt 2017 Regionalzentrum des Landes NRW für Bildung für nachhaltige Entwicklung und rückt damit näher an den Park heran. Der OB betont, dass auch diese Räume als Veranstaltungsräume verfügbar sein werden.

Die tragenden Strukturen des Neubaus sollen ein Vorbild für nachhaltiges Bauen mit Naturbaustoffen sein. Sie bestehen vollständig aus Lehm und Holz und sind damit vollständig recyclebar. Man strebt einen DGNB-Platin-Standard an. Die Dachflächen tragen Solarkollektoren. Die Wände werden in einer Feldfabrik - sichtbar für die Besucher - aus lokalem Aushubmaterial hergestellt und gefügt. Während der "Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027"  wird es noch eine Baustelle sein, aber man will versuchen, sie für Besucher als offene Demonstration nachhaltigen Bauens zu präsentieren.
2028 soll die Fertigstellung sein, damit zum 100jährigen Geburtstag des Grugaparkes 2029 alles in Betrieb ist.
Das Vorhaben ist das größte im 2022 beschlossenen Parkentwicklungskonzept 2029, das über 50 große und keine Maßnahmen enthält. (https://grugapark.de/aktuell_1/aktuelle_meldungen/parkentwicklungskonzept.de.html)

Die Kosten werden gegenwärtig mit 15.1 Mio. € abgeschätzt, aber die Planungen haben noch nicht begonnen.

Eine große Bereicherung für die vielen Besucher des Essener "Central Parks" aus ganz Essen und der Region.

Sieger des Wettbewerbes und Fotoquellen:
Planergemeinschaft unter Federführung des Stuttgarter Architekturbüros Bez + Kock Architekten, Generalplaner GmbH
mit
- koeber LANDSCHAFTSARCHITEKTUR GmbH, Stuttgart, Freianlagen
- Wolfgang Sorge Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH & Co. KG, Nürnberg. Bauphysik (Wärmeschutz/ Energiebilanzierung)


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